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Swingen, bis das Doktorhaus erbebt


WALLISELLEN Es war ein Stelldichein von erfahrenen Showgrössen und jungen Talenten. Das dritte Konzert der Reihe "Swing the Spring" lockte das Publikum scharenweise ins Doktorhaus. Gemeinsam genoss man einen swingenden Abend.

Die Band Terry and the Hot Sox zählt zu den Publikumsmagneten. Und so begrüssten am Donnerstagabend Chris Conz und Moderationskollege Moritz Schlanke rund 470 Rock-'n'-Roll- Freunde zu einem Musikfeuerwerk im Saal des Doktorhauses. Den Anfang im rund zweistündigen Boogie-Woogie-, Jazz- und Rock-'n'-Roll-Fest machte jedoch die Nachwuchsmusikerin Fanny Bieler aus dem Zürcher Oberland. Die Pianistin, die auch Geige und Kontrabass spielt, hat den Boogie im Blut. Leicht und schnell liess sie ihre Finger über die schwarz-weissen Tasten tanzen. Als Musiklehrer bildete Chris Conz Fanny am Klavier aus. Er war es auch, der die talentierte 16-Jährige zum ersten Auftritt vor grossem Publikum einlud. "Nein, nervös war ich nicht. Ich habe mich auf den Auftritt gefreut ", sagte die Gymnasiastin. Nach Fanny Bieler gehörte die Bühne dem 22-jährigen Maurice Imhof. Der junge Mann, der im Hauptfach klassische Musik studiert und sich intensiv dem Jazz widmet, überraschte die Zuhörenden mit Eigenkompositionen wie dem "James Bond Stride Piano Arrangement". Imhof heimste schon etliche Preise für sein Schaffen ein, trat an Wettbewerben im In- und Ausland auf. Das immer schneller zu spielende Stück "Hummelflug" spielte er mit rasendem Tempo. Die Zukunft von Boogie-Woogie und Swing dürfte wohl den zwei Jungtalenten gehören.

"From Schwamendingen to Broadway"

Nach der Pause nahm das Konzert so richtig an Fahrt auf, als die ewig jungen Terry and the Hot Sox die Bühne betraten. Für Gründer Walter "Terry" Senn sowie den Walliseller Saxofonisten Alan "Solly" Solomon war es ein Heimspiel. Terry Senn ist seit 40 Jahren mit Leib und Seele Musiker, das Publikum war mehrheitlich auch im reifen Alter. Doch es schien sich sofort um Jahre zu verjüngen, als die heissen Socken die ersten Akkorde anschlugen. Im Gepäck brachte Terry die neue CD "From Schwamendingen to Broadway" mit und spielte Stücke daraus. Dabei wurde er von Sängerin Etta Kin unterstützt. Selbst nach den vielen Jahrzehnten und unzähligen Tourneen zeigte der Heimweh- Schwamendinger keine Ermüdungserscheinungen. Eine Zeile lautete "Let's do the Twist"; ein Paar liess sich nicht zweimal bitten und nutzte die wenigen Quadratmeter Platz, um das Tanzbein zu schwingen - sie stilecht mit Pettycoat. Jedes Bandmitglied glänzte mit einem Solo; Schlagzeuger Martin Meyer brachte den Saal im Doktorhaus zum Beben. Zum Schluss standen noch mal alle zehn Musiker auf der Bühne, inklusive der beiden Nachwuchsmusiker. Die Zugaben spielten sie gemeinsam. Es war der grosse Final eines grossartigen Abends.

Nächstes "Swing the Spring" schon geplant

Sehr zufrieden zeigte sich Veranstalter Oskar Gut, der diesen Anlass zusammen mit Chris Conz und Moritz Schlanke zum dritten Mal auf die Beine stellte. "Es gehört zu unserem Konzept, dass wir, nebst arrivierten Musikern, auch zwei Nachwuchskünstlern die Chance geben, sich dem Publikum zu präsentieren", erklärte er. Das nächste "Swing the Spring" sei schon geplant. Mehr verrät der Veranstalter noch nicht. Marlies Reutimann

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