Who's who der Boogie-Woogie-Szene
DÜBENDORF. Der Ustermer Pianist Chris Conz taufte am Freitag seine CD «drivin' the boogie» in Dübendorf. Es war ein Fest der Schweizer Boogie-Woogie- Grössen.
Die Finger des erst 25-jährigen Ustermer Chris Conz tanzten über die Pianotastatur. Die Köpfe der Zuschauer wippten hin und her. Der Saal der Oberen Mühle in Dübendorf war am Freitagabend zum Bersten voll. Auf der Bühne standen neben Conz Nuno Alexandre, Bassist aus Portugal, und Martin Meyer am Schlagzeug. Grund des Konzerts war die CD-Taufe von «drivin' the boogie» des Chris Conz Trios. Aufgenommen haben sie vor allem Boogie-Woogie- und Blues- Klassiker wie zum Beispiel «Shout for Joy» von Albert Ammons bei dessen Darbietung das Publikum fleissig mitklatschte und der Bassist im Takt auf seinem Kaugummi kaute.
Mit Leichtigkeit und Humor
Auf der CD sind auch Eigenkompositionen wie der «Warm Up Blues» zu finden. «Entstanden ist dieses Stück spontan an einem Aufnahmetag um acht Uhr morgens. Ziemlich früh für Musiker und wir hatten noch kalte Hände», erklärte Conz dem Publikum. Der Ustermer spielte mit Leichtigkeit und Humor. Immer wieder blickte er ins Publikum und hinterliess den Eindruck, dass die schnellen Tonläufe kinderleicht seien. Bassist Alexandre beeindruckte, indem er seinen Kontrabass nicht nur zupfte, sondern auch heftig beklopfte und sein Instrument zur Tanzpartnerin machte. Schlagzeuger Meyer erntete derweil mit seinen Solo-Einlagen Applaus. Conz führte witzig durchs Programm: «Der <Honky Tonk Train Blues> wurde 1927 erstmals aufgenommen, da war ich noch jung.» Der eigentliche Taufakt wurde nach dem ersten Teil des Konzerts vorgenommen: Tontechniker Markus Zehnder und Produzent Andre Bachmann brachen eine CD in zwei Stücke und Übergossen sie mit Champagner.